Lehrpfade



 

Der Lehrpfad wurde im Herbst 2013 eröffnet. Der Lehrpfad See Milada macht den Besucher mit der Geschichte der Kohlenförderung auf dem Gebiet von Chabařovice bekannt, was eine wesentliche Auswirkung nicht nur auf das Aussehen dieser untererzgebirgische Landschaft sondern vor allem auf das Leben vieler Ortseinwohner hatte.

Der Lehrpfad beginnt in Chabařovice auf dem Platz Husovo náměstí, setzt fort um den Friedhof herum, durch eine Lindenallee, bis zur zugeschütteten Fördergrube „Schwarze Máry“, wo es sich vor Ihnen der Blick auf den See und im Hintergrund auf das Böhmische Mittelgebirge aufmacht. Sie können zum zweiten Aussichtspunkt auf der Anliegerstraße des Nordabhangs fortsetzen, oder sich zum ehemaligen Stahlwerk in Chabařovice begeben.

Wenn Sie die ganze Strecke des Lehrpfades begehen und zurück nach Chabařovice kehren, werden Sie ungefähr 3,5 km in den Beinen haben. Direkt am Stahlwerk ist es möglich an den Radweg Nr. 3009 anzuknüpfen.


Flora und Fauna im Gebiet See Milada

Kyprej vrbina

Der Anfang einer komplexen Revitalisierung des Gebietes, betroffen durch die Bergbautätigkeit des Staatsbetriebes Palivový kombinát Ústí, s. p. ist zum Jahre 1991 datiert. Die Rekultivierungsarbeiten zielen zur Bildung einer harmonischen Kulturlandschaft, nah zur Landschaft vor dem Beginn der Kohlenförderung, mit dem Anteil an landwirtschaftliche, hydrische und forstliche Rekultivierung. Durch ihren Umfang und Fläche gehören die Rekultivierungen auf diesem Gebiet zu den größten in der Tschechischen Republik. Die Hauptdominante des ganzen Gebietes wurde die Wasserfläche des neu entstandenen Wasserbeckens – der See Milada (unter der Arbeitsbezeichnung als See Chabařovice).

Flora im Gebiet

Im Jahre 2009 wurden im Rahmen einer botanischen Grundforschung auf dem festgelegten Gebiet der Lokalität in der Umgebung des Sees Milada das Vorkommen von insgesamt 216 Pflanzenarten festgestellt. Laut der sog. Roten und Schwarzen Liste der Gefäßpflanzen der ČR ist auf dem Gebiet des Sees Milada der Verkannte Wasserschlauch (Utricularia australis) und der Gewöhnliche Blutweiderich (Lythrum salicaria) vorhanden.

Dendrologie

Die bisherigen, aus der Forschung des Zustandes und der Dynamik des Waldbestandes auf der gewählten rekultivierten Flächen, erhaltenen Erkenntnisse bestätigen die Möglichkeit der Rekultivierung forstlicher Ökosysteme als eines bedeutenden stabilisierten Bestandteiles der harmonischen Kulturlandschaft. Die gegenwärtigen Bestände auf den rekultivierten Flächen können wir in drei Kategorien teilen:

  • ursprüngliche Bestände (die Weiden: Silberweide, Bruchweide, Korbweide, Salweide, die Pappeln: Schwarzpappel, Zitterpappel, die Erlen: Grauenerle, Schwarzerle, der Eschenahorn, die Eberesche…)
  • Anflugbestände – Sukzessionsbewachsung (die Schwarzpappel, die Hohe Esche, der Bergahorn, der Schwarze Holunder)
  • Bestände entstanden durch die Aufforstung (die Europäische Lärche, die Kiefern: Schwarzkiefer, Waldkiefer, die Weiß-Pappel, die Hänge-Birke, die Haar-Birke…)

Lopatička kyjovitá

Pilze

Ein interessantes Biotop stellen aus dem Gesichtspunkt der Mykologie die rekultivierten Halden dar. Außer des Gemeinen Birkenpilzes, des Gold-Röhrlings oder Ritterlings kann man hier auch den Gelben Spatelpilz finden, welcher in der Region Ústí nad Labem überhaupt zum ersten Mal gefunden wurde.

Fauna im Gebiet

Wasserweichtiere

Die Forschung der neu entstandenen Standorte auf dem Gebiet des ehemaligen Tagebauwerkes Chabařovice erwies das Vorkommen von 16 Arten der Wasserweichtiere (12 Schneckenarten, 4 Muschelarten), u. a. die schwindenden Arten die Quellblasenschnecke (Physa fontinalis) und die Federkiemenschnecke (Valvata piscinalis).Levatka říční
Im Vergleich der Vielfältigkeit der Malakofauna mit dem Zustand vor dem Beginn der Förderung ist die gegenwärtige Zahl der Arten laut den zugänglichen Angaben ausdrücklich höher. Die höhere Vielfältigkeit ist vor allem durch die Entstehung von zwei größeren Becken gegeben – des ausgedehnten Beckens (der See) Milada auf der Sohle des gefluteten Tagebaus und des über ihm errichteten gegeneutrophen Beckens. Durch die Kohlenförderung und die nachfolgende Rekultivierung kam es zur ausdrücklichen Veränderungen des ganzen Gebietes, welche sich auch in die Verwandlung der Wassermalakofauna widerspiegelte. Es kam zur Änderung nicht nur in der Artenzahl aber auch in der Zusammensetzung der Malakofauna
 

Spinnentiere

Sie gehören zur gattungsmäßig zahlreichen Gruppen der Gliedertiere (in der ČR sind bisher über 850 Gattungen bekannt). Im Verlauf der Forschung der zuständigen Lokalität wurden 61 Arten von Spinnen festgestellt, darunter auch solcher, welche schon für seltsame betrachtet sind. Aus den Sumpfarten gehören zu den selteneren Funden insbesondere die Zwergradnetzspinne (Theridiosoma gemmosum) und die Baldachinspinne (Gongylidiellum murcidum).

Fische

Candát obecný

Im Verlauf des zehnjahrelangen Zeitraumes des Anfüllens des Milada Sees kam es zum gerichteten Erstellen einer Fischgemeinschaft, wo fünf Fischarten dominieren – der Flussbarsch (Perca fluviatilis), der Hecht(Esox lucius), der Flusswels (Silurus glanis), die Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus), das Rotauge (Rutilus rutilus), ergänzt um weitere acht Fischarten. Das Management der Fischereiwirtschaft ist auf die Erhaltung einer hohen Wasserqualität im See Milada orientiert. Der Milada See mit seiner typologisch treuen Hecht-Barsch Fischhälterung wird eine musterungsmäßig Referenzlokalität für das Vergleichen und Bewerten des ökologischen Zustandes bzw. des Potentials von künstlich geschaffenen Wasserobjekte, welches durch die Rahmenrichtlinie für Wasserpolitik der EU erfordert ist.

Amphibien und Kriechtiere

Zurzeit sind in der Zusammenarbeit mit Fachleuten im Bereich des Naturschutzes in der Seeumgebung attraktive Biotope geplant und ebenso auch errichtet, welche die Diversität der Amphibien, Kriechtiere und Vögeln beeinflussen.  

In der Seeumgebung wurde das Vorkommen erwiesen:

  • der Krammolch (Triturus cristatus),  der Teichmolch (Lissotriton vulgaris), geschützte Art 
  • die Rotbauchunke (Bombina bombina)
  • die Erdkröte (Bufo bufo), geschützte Art
  • der Seefrosch (Pelophylax ridibundus ), der Grasfrosch (Rana temporaria ), geschützte Art
  • der Ringelnatter (Natrix natrix ), geschützte Art
  • die Zauneidechse (Lacerta agilis)
  • die Blindschleiche (Anguis fragilis), geschützte Art

Vögel

Čejka chocholatá

Seit dem Anfang der Beobachtung wurde in der Umgebung des Milada Sees 190 Vogelarten wahrgenommen:

  • bei 58 davon wurden Vogelhecken nachgewiesen
  • 33 Arten ziehen regelmäßig durch
  • die weiteren 12 Arten überwintern alljährlich
  • weitere 20 Arten wurden beim Streifzug angetroffen
  • und 57 Arten gehören zu vereinzelten Besuchern

Zu den fast ganzjährig beobachteten Arten gehört der Graureiher (Ardea cinere), zu den dominanten Arten der Haubentaucher(Podiceps cristatus).    

Zu den am häufigsten vertretenen Arte gehören:

  • die Tafelente (Aythya ferina)
  • die Reiherente (Aythya fuligula)
  • das Blässhuhn (Fulica atra)
  • die Stockente (Anas platyrhynchos)

Säugetiere

Prase divoké

Die Säugetiere sind, im Hinblick auf das schrittweise entstehende Angebot attraktiver Biotope im Gebiet des Milada Sees, reichlich vertreten. Bisher wurden auf dem Gebiet 38 Säugetierarten nachgewiesen, u.a.: 

  • Insektenfresser (Braunbrustigel, Europäischer Maulwurf, Wasserspitzmaus, Zwergspitzmaus, Waldspitzmaus)
  • Flattertiere (Graues Langohr, Zwergfledermaus)
  • Hasen (Wildkaninchen, Feldhase)
  • Nagetiere (Erdmaus, Feldmaus, Kurzohrmaus, Wühlmaus, Hausmaus, Bisamratte, Wanderratte, Europäischer Ziesel)
  • Raubtiere (Steinmarder, Großes Wiesel, Fischotter, Rotfuchs, Marderhund, Europäischer Dachs)
  • Paarzeher (Rothirsch, Mufflon, Sikahirsch, Damhirsch, Wildschwein, Europäisches Reh)

Das Seegebiet dient ebenso auch als Jagdrevier.

Eine Kompromissfindung zwischen Anforderungen der Gesellschaft und von Menschen einerseits und der Anforderungen anderer „Naturbewohner“ andererseits ist keine leichte Aufgabe. Der Sanierungs- und Rekultivierungszweck des ehemaligen Tagebaus Chabařovice und seines folgenden Revitalisierung ist nicht nur das Errichten eines bedeutenden Erholungshinterlandes für herumliegenden Städte und Dörfer, aber auch eines Ortes für die Erkennung der Naturschönheiten und ästhetischen Werten der neu entstehenden Landschaft.

Aus den Forschungen auf dem Gebiet des Milada Sees ergibt sich eindeutig, dass es im Bereich von Flora und Fauna dem Staatbetrieb Palivový kombinát Ústí, s. p. gelingt die günstigsten Ergebnisse zu erreichen. Man kann voraussetzen, dass es mit der fortschreitenden Sukzession und der Gebietsstabilisierung die biologische Diversität im Rahmen der Mikro- sowohl auch Makroregion weiterhin zunehmen wird.

Frage für Kinder

Ordne den Baum zu seinem Blatt.
1) die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)
2) die Hänge-Birke (Betula pendula)
3) der Bergahorn (Acer pseudoplatanus)
4) die Stieleiche (Quercus robur)

Richtige Antworten: 1) b, 2) c, 3) a, 4) d
 


Geschichte und Gegenwart

Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich durch die wachsende Bedeutung der Kohle auch ihre Förderung in dem Nordböhmischen Braunkohlenbecken. Diese Tätigkeit ermöglichte den Aufschwung der Industrie, hinterließ jedoch auch Narben am Gesicht der ursprünglichen Landschaft, welche jahrhundertelang ihre Bodenschätze ausgab. Das Kohlenflöz wurde hier intensiv mehr als 150 Jahre lang durch den Untertagebau und nachfolgend durch die Tagebaugewinnung gefördert.

In der Gegenwart wird in diesem Gebiet schon keine Braunkohlengrube noch keinen Braunkohlentagebau betrieben. Die letzte davon war die Tagebaugewinnung im Bergwerk Chabařovice, als Bestandteil des Staatsbetriebes Palivový kombinát Ústí, worauf zurzeit die komplexe Revitalisierung des Gebietes betroffen durch die Bergbautätigkeit verläuft.

Rok 1989 - těžba hnědého uhlí v lomu Chabařovice - pohled na kopec Rovný Rok 2012 - současný pohled na kopec Rovný po zahájení rekultivace

Das Gebiet des ehemaligen Tagebauwerkes Chabařovice befindet sich in der unmittelbaren Nähe der Städte Ústí nad Labem, Chabařovice und Trmice. Der Grund für die Eröffnung des Bergwerkes war vor allem die Sicherstellung der hochqualitativen Kesselkohle für das Druckgaswerk Úžín und das Heizkraftwerk Trmice.

Der Beginn der Bergbautätigkeit ist zum Jahre 1977 datiert, als die Kohlenförderung aus der Lokalität des ehemaligen Tagebauwerkes Barbora III. verschoben wurde. Zu der Zeit war der Förderungsvorgang vom Osten zum Westen, zur Gemeinde Roudníky (Raudnig), orientiert, und darauffolgend wurde die Strossenlänge in der Richtung zum Norden, zur Stadt Chabařovice (Karbitz) geleitet.

Die Karbitzer Kohle wurde für ihre chemischen und physikalischen Eigenschaften ein ausgesuchter Brennstoff, besonders in der Zeit von verschlechterten Zerstreuungsbedingungen in der Luft. Der Grund dafür war der niedrige Schwefelgehalt, im Wert bis zu 0,35% in der Trockenmasse, was den niedrigsten Schwefelgehalt in der ganzen Tschechischen Republik bedeutete.

Rok 1990 - těžba hnědého uhlí v lomu Chabařovice - pohled z východu na sever Rok 2008 - současný pohled z východu na sever po rekultivaci území

Die Karbitzer Kohle wurde für ihre chemischen und physikalischen Eigenschaften ein ausgesuchter Brennstoff, besonders in der Zeit von verschlechterten Zerstreuungsbedingungen in der Luft. Der Grund dafür war der niedrige Schwefelgehalt, im Wert bis zu 0,35% in der Trockenmasse, was den niedrigsten Schwefelgehalt in der ganzen Tschechischen Republik bedeutete. Das Volumen der jährlichen Förderung seit der Hälfte der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts überstieg 5 Mio. Tonnen Braunkohle. Während des ganzen Zeitraumes der Bergbautätigkeit des Tagebauwerkes Chabařovice wurden 61 Mio. Tonnen Braunkohle und 262 m3 des Abraumgutes ausgefördert.

Das gesamtgesellschaftliche Interesse des damaligen Zeitraumes war die Tagebaugewinnung der Braunkohle mit der Ausförderung des Kohlenflözes in seiner ganzen Mächtigkeit. Die negative Auswirkung dieser Lösung war nicht nur die Erhöhung der Staubbildung, der Lärmintensität und Emissionen, aber auch die Liquidierung der Gemeinde Vyklice (Wiklitz), Hrbovice (Herbitz), Tuchomyšl (Schönfeld), Otovice (Hottowitz), Lochočice (Lochtschitz), Žichlice (Schichlitz) und eines Teiles der Stadt Chabařovice (Karbitz), einschließlich der Devastation der umliegenden Landschaft.

Rok 1989 - pohled ze severu na západ (na horizontu uprostřed věž kostela v Roudníkách) Rok 2012 - současný pohled ze severu na západ (uprostřed kostel v Roudnákách)

Die Braunkohlenförderung wurde hier im J. 1997 aufgrund der Regierungsbeschlüsse Nr. 331/91 und Nr. 444/91 stillgelegt. Noch bis zum J. 2000 wurde mithilfe der Fördertechnik das Sanierungsabraumgut im Volumen von ca. 15 Mio. m3 Erdmasse aus dem Tagebauvorfeld realisiert, als diese Erdmasse stetig in der Mächtigkeit von ca. 15 m auf die ganze Sohle des Tagebauwerkes aufgelagert wurde. Der Realisierungsgrund dieses Sanierungsabraumgutes war die Sicherstellung der Stabilität des Innenkippraumes, die Abdichtung des Kohlenflözes, die Überschüttung der Tagebausohle gegen die Entstehung von Feuerbränden und Brühungen, und ebenso auch als Schutz gegen eventuelle unerwünschte Ablaugen aus der Restkohle, die Sicherung der Undurchlässigkeit des künftigen Sees, und die Gestaltung der Morphologie des ausgewählten (nordöstlichen) Teiles des Abbauraumes in der Weise, dass dieses Gebiet ohne weitere außergewöhnliche Ausgaben für die zukünftige Rekreationsaktivitäten ausnutzbar wäre.

Schon seit 1991 wurden in dieser Lokalität die Rekultivierungstätigkeiten zur Sicherstellung der komplexen Revitalisierung des Gebietes betroffen durch die Bergbautätigkeit des Staatsbetriebes Palivový kombinát Ústí, s. p. schrittweise aufgenommen.

Frage für Kinder

Was kann man aus der Kohle gewinnen oder erzeugen?
Finde, was man aus der Kohle nicht erzeugt?

a) Koks
b) Ziegel c) Leuchtgas
d) Ammoniak
e) Düngemittel
f) Farbstoffe
g) Papier
h) Lösemittel
i) Plaste
j) Glas

Richtige Antworten: b, g, j
 


Historie der Untertagegewinnung im Raum des ehemaligen Tagebauwerkes Chabařovice

Rumpálová šachta. Stovky podobných byly vyhloubeny v oblasti mezi Ústí nad Labem a Teplicemi.

Der Anfang der Entwicklung des Schachtbergbaus begann nach dem Jahre 1796, als der Schmiedemeister Michel Nitzsch aus der Stadt Trmice (Türmitz) anfing für seinen eigenen Bedarf die Kohle zu gewinnen und zu verwenden, im Stadtteil „Wina“, im Gebiet zwischen Předlice (Predlitz) und dre Heizkraftanlage Trmice. Nach ihm folgten die Türmitzer Einwohner Franz Anton Meixner und Franz Wenzel Bose, die im J. 1798 begannen die Kohle am Berghang Rabenov (Rabenay) zu gewinnen. In vielen untiefen Schachten mit einem primitiven Radhaspel und einem Paar Pferde mit Fuhrwerk förderten Kohle auch manche weitere Bürger in diesem Gebiet. Dadurch wurde der Kohlenabsatz für den Eigenbedarf oder für die unmittelbare Umgebung sichergestellt. An der Kohlengewinnung beteiligte sich meistens die ganze Familie und es förderte man überwiegend in der Winterzeit nach der der Ernte, als es das größte Interesse für Kohle gab. In damaliger Zeit gehörte die Kohle noch nicht unter die vorbehaltenen Mineralien, d.h. die Kohle war nicht im Besitztum des Staates, also der Staat limitierte keineswegs ihre Ausnutzung. Das Bergrecht entwickelte sich im Vergleich mit dem Erzrecht weit später, ungefähr seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Das wurde durch die spätere Erkenntnis der Verwendbarkeit der Kohle verursacht.

Wie es die Bedeutung der Kohle stieg, entwickelte sich auch ihre Gewinnung.  Im Laufe der Zeit erhielten den entscheidenden Einfluss in diesem Kohlenunternehmen nur die kapitalstarken Förderer und später vor allem die Gesellschaften, welche für den eigenen Betrieb eines Bergwerkes notwendige technische Ausstattung ausbauen konnten, und dadurch auch qualitativ bessere Kohlensorten gewinnen. Diese Kohlensorten lagerten in größeren Tiefen und unter dem Grundwasserspiegel.

Diese Umstände führten zur Entstehung von wirklichen Bergbaubetrieben im Fördergebiet des späteren Bergbauwerkes Chabařovice, es handelte sich besonders um diese Bergwerke: Das Bergwerk Milada I., gegründet von Graf Westphalen im J.  1869 in Vyklice (Wiklitz) in der Nähe von der Eisenbahnstation Chabařovice, wurde mit eigener Schleppbahn angeschlossen.

Důl Milada II. otevřený roku 1884

Im J. 1907 beschäftigte das Bergwerk 107 Bergarbeiter und 44 Abbauarbeiter mit der Jahresförderung 83 550 Tonnen Kohle. Im J. 1924 wurde das Bergwerk auf Grund der Unrentabilität geschlossen. Das Bergwerk Milada II., ebenso von Graf Westphalen im J. 1884 in Chabařovice gegründet, hatte auch seine eigene Schleppbahn und wurde bis in die Tiege von 105 Metern geführt.

Im J. 1907 beschäftigte das Bauwerk 139 Bergarbeiter im Untertagebau und 53 Abbauarbeiter über Tage und erzielte die Jahresförderung 130 910 Tonnen Kohle. Aus dem Gesichtspunkt der Explosivität wurde dieser Bergbaubetrieb unter die I. Gefahrkategorie eingeordnet. Beide Bergwerke kaufte im J. 1891 die Mostecká uhelná společnost (Brüxer Kohlenbergbau-Gesellschaft), gemeinsam mit den Bergwerken Doblhoff, Barbora, Julie, Neuhoffnung und Petri für 3,6 Mio. Kronen, diese Bergwerke befanden sich ebenso im Gebiet des heutzutage gefluteten ehemaligen Tagebaus Chabařovice.

Das Bergwerk Albert (später Prokop Holý) gründete im J. 1870 der Graf Albert Nostitz auf dem Kataster der Gemeinde Tuchomyšl (Schönfeld) in nächster Nähe der Eisenbahnstation, an der mit einem Anschlussgleis der Bergbaubetrieb angeschlossen wurde. Das Bergwerk Albert hatte die Tiefe des Förderschachtes 52 Mater und gehörte zu den größten Bergwerken in Tuchomyšl. Im Untergrund, in der Nähe des Förderschachtes, befand sich ein Stall für 40 Pferde, welche den Bezug der Förderwagen mit der Kohle sicherstellten. Pferde, als Zugkraft, wurden gewisse Zeit in allen größeren Bergwerken verwendet. Nach dem Tod des Grafen Albert Nostitz im J. 1871 erbt sein Vermögen die Tochter Maria Antonia. Im J. 1946 wurde das Bergwerk laut des Hussitenfeldherrn Prokop Holý umbenannt.

Důl Albert (Prokop Holý) v Tuchomyšli s představenstvem dolu (rok 1903)

Aus weiteren Bergwerken sind auch der Bergbaubetrieb Maria Antonia in Roudníky (Raudnig) die Erwähnung wert, gegründet von Graf Nostitz und nach seiner Tochter benannt, welcher die Tiefe von 93 Metern erreichte, und der Bergbaubetrieb Elisabeth (später unter dem Namen 5. Mai gekannt), ebenso von Graf Albert Nostitz gegründet, und nach der österreichischen Kaiserin Elisabeth benannt, der Gattin Kaisers Franz Joseph. Im J. 1947 wurde er auf den 5. Mai umbenannt.

Das Bergwerk Adolf Ernst wurde von der Gruppe Schönfelder Bauern gegründet, und die Bergwerke Petri, Julie und Neuhoffnung wurden von Graf Westphalen gegründet. Das Bergwerk Petri wurde im J. 1889 auf dem Kataster der Gemeinde Český Újezd (Böhmisch Neudörfel) ausgehöhlt und um zwei Jahre später befand sich im Eigentum der Mostecká uhelná společnost (Brüxer Kohlenbergbau-Gesellschaft). In späteren Jahren überging der Bergbaubetrieb auf den Unter- aber auch Tagebau, wobei im J. 1928 fielen 23% auf den Untertagebau und 77% auf die Tagebaugewinnung. Seit 1935 wurde die Kohle bloß mit Tiefbau bis zum J. 1945 gefördert.

Das Bergwerk Felix Waldemar, gegründet auf dem Kataster der Gemeinde Hrbovice (Herbitz) an der Landstraße nach Chabařovice, förderte wie mit der Gewinnungsart von Tagebau sowohl auch Untertagebau. Der Transport aus dem Bergwerk wurde mit einer Standseilbahn sichergestellt. Genaues Datum seiner Entstehung ist unbekannt. Als Anfang der Tagebauförderung führt man die Zeit anfangs des 20. Jahrhunderts auf, der Untertagebau dann in der Zeitperiode 1918 bis 1924. Im J. 1920 erreichte das Bergwerk die Jahresförderung von 29 120 Tonnen, womit es unter die Bergbaubetriebe mit einer kleinen Produktion gehörte.

Der Untertagebau ermöglichte ungefähr 50% der Kohlenbestände auszufördern. Nach dem 2. Weltkrieg setzte sich auch in diesem Teil des Kohlenreviers eine neue Technologie der Förderung durch, welche ein größeres Ausbringen der Kohlenbestände aus größeren Tiefen gewährleistet. Es entstehen Tagebauwerke und die Tiefbaubetriebe sind schrittweise stillgelegt. Zu dieser Gewinnungsart überging auch der neu gegründete Bergwerk 5. Mai, welcher in den 50. Jahren des 20. Jahrhunderts die Kohlenförderung aus dem Bergwerk Elisabeth ersetzte.

Bývalé hlubinné doly

Anfangs der 70. Jahre des 20. Jahrhunderts wird entschieden, ob die Kohleförderung mit der Entwicklung des Bergwerkes Barbora III. fortsetzen, welches der Nachfolger des Bergbaubetriebes 5. Mai war, oder zur Großgerätkonzeption übergehen und mit der Eröffnung des Tagebaus Chabařovice fortsetzen.

Endgültig wurde die Variante des Aufbaus des Bergwerkes Chabařovice entschieden, da es in der Zeit zum Auskohlen der Bestände im Bergwerk Antonín Zápotocký in Úžín (Auschina) kam. Dieser Betrieb war der Versorger besonders für das Druckgaswerk (damals schon der Bestandteil des Staatsbetriebes Palivový kombinát).

Frage für Kinder

Welche Gemeinden vermieden ihren Untergang bei der Kohlenförderung in der Lokalität des gegenwärtigen Sees Milada?
a) Vyklice (Wiklitz)
b) Předlice (Predlitz)
c) Lochočice (Lochtschitz)
d) Roudníky (Raudnig)
e) Tuchomyšl (Schönfeld)
f) Otovice (Hottowitz)

Richtige Antworten: b, d
 


Komplexe Gebietsrevitalisierung im Rahmen
der Verwischung der Auswirkung nach der Bergbautätigkeit

Grundcharakteristik des Gebietes

Die Lokalität des ehemaligen Braunkohlentagebaus Chabařovice befindet sich im östlichsten Teil des Nordböhmischen Braunkohlenbeckens in unmittelbarer Nähe der Städte Ústí nad Labem, Chabařovice und Trmice. Das Gebiet ist Bestandteil des Karbitzer Kohlenbeckens, darstellend eine tektonische Vertiefung zwischen dem Erzgebirge und dem Böhmischen Mittelgebirge. Die Braunkohleförderung wurde hier im Jahre 1997 aufgrund der Regierungsbeschlüsse Nr. 331/91 und Nr. 444/91 stillgelegt. Bis zum J. 2000 wurde noch mithilfe der Fördertechnik das Sanierungsabraumgut aus dem Tagebauvorfeld realisiert, als diese Erdmasse stetig auf die ganze Sohle des Tagebauwerkes aufgelagert wurde. Seit 1996 sind hier Rekultivierungsarbeiten für die Erneuerung der Landschaft im Rahmen der Verwischung der Auswirkung der Bergbautätigkeit als „Komplexe Revitalisierung des Gebietes betroffen durch die Bergbautätigkeit des Staatsbetriebes Palivový kombinát Ústí, s. p.“ realisiert.

Přehledná mapa rekultivovaného území

Das Karbitzer Kohlenbecken ist durch miozänen See Lehm und Sand, und Braunkohlenflöze gebildet, weniger mit Cenoman Sandstein, Turon Mergekalk, tertiären Vulkaniten, und Decken quartärer Sedimente. Zukünftiger Wurzelhorizont der Aufforstung im oberen Gebietsteil ist vorwiegend durch den lössigen Lehmboden gebildet, aus dem Gesichtspunkt der Rekultivierung handelt es sich um einen Kippenboden, geeignet für die Schaffung eines Bodenhorizonten bei forstlicher Rekultivierung.   

Das rekultivierte Gebiet erstreckt sich auf folgenden Katastergebiete: Chabařovice, Roudníky, Vyklice (Stadt Chabařovice), Tuchomyšl, Předlice (Stadt Ústí nad Labem), Trmice (Stadt Trmice), Lochočice (Gemeinde Řehlovice), Žichlice an Modlany, Suché (Gemeinde Modlany), Malhostice (Gemeinde Rtyně nad Bílinou).

Beginn der Rekultivierungen

Im J. 1991 fing die erste Rekultivierung in diesem Gebiet an, gewährleistet durch den Staatsbetrieb Palivový kombinát Ústí. Es handelte sich um den Teil der Südabhänge der Außenkippe Lochočice mit der realisierten forstlichen Rekultivierung. Darauffolgend begannen weitere, vorwiegend forstliche Rekultivierungen auf den Außenkippen Lochočice, Žichlice und weiterhin auch auf einem Teil der Innenkippe des Bergwerkes Chabařovice. Im Rahmen des Stilllegungsplanes wurde entschieden, dass es die sog. „nasse Variante“ der Gebietserneuerung realisiert wird. Ihre Grundlage besteht in der hydrischen Rekultivierungsart, was eine Flutung der Restgrube und eine Schaffung des Sees von einer Fläche ca. 250 ha bedeutet. Bei einem solcherart entstandenen See setzt man seine vielseitige Nutzung voraus, u.a. für Rekreation, Sport, Angelsport. Sehr bedeutend wird seine ökologische, landschaftlich ästhetische Funktion erfüllen, vor allem nach der Verbindung des rekultivierten Tagebaugebietes und der Kippen mit der umliegenden durch die Bergbautätigkeit nicht betroffenen Landschaft.  

Am 14. 4. 199 wurde durch das Umweltministerium der ČR das „Generell der Rekultivierungen zur Vollendung der komplexen Revitalisierung des Gebietes betroffen durch die Bergbautätigkeit des Staatsbetriebes Palivový kombinát Ústí, s. p.“ bewilligt (aktualisiert im Juli 2004), erarbeitet als Sonderteil des Planes der Sanierung und Rekultivierung. Mit diesem Generell löst man das Konzept der Rekultivierung des Tagebaus Chabařovice, einschließlich der anliegenden Außenkippen (Lochočice, Žichlice).

Gegenwärtiger Stand

Zurzeit sind die Rekultivierungen in der Phase einer schrittweisen Vollendung. Die gesamten Revitalisierungs- und Rekultivierungsarbeiten sind auf der Fläche von 1 457 ha realisiert und beinhalten die Durchführung von Terraingestaltungen, Ausbau von Ableitungsgräben, Errichtung von Zugangswegen, eine biologische Rekultivierung – forstliche, landwirtschaftliche, sonstige (Begrasung), hydrische Rekultivierung – Wasserbecken, das Hauptobjekt, entstanden im Rahmen der hydrischen Rekultivierung, ist der See Milada. Der östliche, westliche und nördliche Teil der Abhänge, anliegend zum See, sind bewaldet, und werden auch zerstreute Rekreation ermöglichen. Der südliche Teil wird vor allem die ökologische Funktion erfüllen.

Zum J. 2012 verliefen die Rekultivierungsmaßnahmen auf der Fläche von 947 ha (470 ha forstliche, 257 ha hydrische, 162 ha sonstige, 58 ha landwirtschaftliche Rekultivierung).

Současný stav, parametry

Hydrische Rekultivierung

Sie umfasst den Aufbau von Wasserbecken. Das Hauptobjekt ist der See Milada. Seit Juni 2001 begann das Anfüllen der Restgrube mit Wasser. Die ursprüngliche Endkotierung des Wasserspiegels wurde auf die Höhe von 145,3 m. ü. M. festgelegt, jedoch laut hydrotechnischen Berechnungen wurde die Anpassung dieser Kote auf 145,7 m. ü. M. vorgeschlagen. Die Wasserfüllung wurde aus dem Wasserbecken Kateřina, durch das Gewässerbett des Zalužanský Baches (Senselner Bach), über das Senselner Becken und gegeneutrophes Becken, und mittels Grubenwassers aus dem Überlaufbohrloch gewährleistet. Durch das Bauwerk „Wasserüberleitung aus dem See Milada in den Fluss Bílina“ kann das Überwasser aus dem See durch ein Leitungsrohr in einen offenen Graben abgeleitet werden, welcher in den Fluss Bílina einmündet. Am 8. 8. 2010 wurde das Anfüllen des Sees nach dem Erreichen des geplanten Betriebswasserspiegels auf der Kote 145,7 m. ü. M. vollendet.

Aus den neuen wasserwirtschaftlichen Bilanzen, modifiziert nach dem Sturzregen im J. 2010,   ergeben sich folgende Parameter des Sees:

  • die tiefste Kote der Seesohle121,00 m. ü. M.
  • Betriebswasserspiegel wird zwischen den Koten 145,81 – 146,00 m. ü. M. schwanken, die maximalste Wasserspiegelhöhe (beim Zufluss Q500) wird die Kote von 146,30 m. ü. M. erreichen
  • Seevolumen für den Wasserspiegel von 145,80 m. ü. M.:    35 200 000 m3
  • Seefläche für den Wasserspiegel von 145,80 m. ü. M.:        252,184 ha
  • Seevolumen für den Wasserspiegel von 146,30 m. ü. M.:    36 423 949 m3
  • Seefläche für den Wasserspiegel von 146,30 m. ü. M.:        260,0 ha

Forstliche Rekultivierung

Die forstliche Rekultivierungsart verwendet man vor allem für ihre hydrische, erosionsschützende, stabilisierende, sanierende, klimatische und erholende Funktion, und die Bewaldung ist die Grundmethode der Rekultivierung. Für die Errichtung einer geeigneten Bestandstruktur sind für die Aufforstung solche Baumarten gewählt, welche den Standortsbedingungen entsprechen. Als Zielgehölzarten sind also verwendet: die Stiel-Eiche (Quercus robur), der Spitzahorn (Acer platanoides), die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die Gemeine Hainbuche (Carpinus betulus), die Waldkiefer (Pinus sylvestris), die Europäische Lärche (Larix decidua), als Hilfsarten die Grau-Erle (Alnus incana), die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), die Winter-Linde (Tilia cordata), als eingestreute Arten, die Hänge-Birke (Betula pendula),  die Eberesche (Sorbus aucuparia), die Zitter-Pappel (Populus tremola), die Vogel-Kirsche (Prunus avium), die Feldulme (Ulmus minor). Die Randgebiete der Aufforstung bilden die Sträucher der Gemeinen Hasel (Corylus avellana), des Gewöhnlichen Pfaffenhütchens (Euonymus europaeus), des Gemeinen Schneeballs (Viburnum opulus), der Roten Heckenkirsche (Lonicera xylosteum).

Landwirtschaftliche Rekultivierung

Für die Errichtung von landwirtschaftlichen Flächen wurde die deponierte Krume verwendet, erlangt durch die Beschlagnahme von den mit dem Tagebau zusammenhängenden Flächen. Die Zielkultur sind die Dauergrasbestände. In der Abhängigkeit von aktuellen Bedingungen ermöglicht diese Rekultivierungsart eine intensive oder extensive Bewirtschaftung.

Sonstige Rekultivierung

Sonstige Rekultivierung erfasst (außer Sonderwegen, Ableitungsgraben, befestigten Flächen) die Vergrasung und sonstige öffentliche Grünfläche. Die Vergrasung führt man ohne eine vorläufige Umschichtung mit der Krume und ohne intensive Düngung durch, die Flächen werden extensiv genutzt.

Der Sanierungszweck und die Rekultivierung des Tagebaus und seine folgende Revitalisierung ist die Landschaftsbildung, welche schrittweise mit der herumliegenden Natur unabhängig von ihrer Tagebaugeschichte zusammenfließt.

Frage für Kinder

Erkennst du die Vögel, welche am See Milada wohnen?
1. Höckerschwan (Cygnus olor)
2. Haubentaucher (Podiceps cristatus)
3. Graureiher (Ardea cinerea)
4. Eichelhäher (Garrulus glandarius)
5. Mäusebussard (Buteo buteo)

Richtige Antworten: 1) a, 2) b, 3) e, 4) c, 5) d

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